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Letzte Änderung
Stand vom: 07.02.2019
Biodiversität

Sonnentauarten sind typische Hochmoor-Bewohner. Die Blättchen tragen kleine Tropfen, die harmlos wie Tau aussehen. Jedoch enthalten sie ein klebriges Sekret, in dem sich Insekten verfangen. Diese werden vom Sonnentau »verdaut«, so gelangt die Pflanze über eine kleine Fleischmahlzeit an lebenswichtige Nährstoffe.

Moor-Wiesenvögelchen im Ahlenmoor. Die Lebenszyklen dieses Falters sind eng mit dem Wollgras als typischer Moorpflanze verbandelt, es dient den Faltern als Eiablage- und Raupennahrungspflanze.

Als charakteristische Amphibien tritt der Moorfrosch in Erscheinung. Die Männchen dieser Art färben sich zur Paarungszeit intensiv blau.

Bei der Begegnung mit einer ausgewachsenen Kreuzotter ist Vorsicht geboten. Sie ist die einzige giftige Viper in Norddeutschland.
Naturnahe Moore sind Orte einzigartiger biologischer Vielfalt. Aufgrund ihrer besonderen Standorteigenschaften bieten sie seltenen Arten wertvollen Lebensraum und haben einen hohen Naturschutzwert.
In Hochmooren leben unter den harschen Lebensbedingungen wie niedrigem pH-Wert, Nährstoffarmut, Wassersättigung und starken Temperaturschwankungen hoch spezialisierte Arten. Nährstoffreiche Niedermoore wiederum ziehen eine Vielzahl anderer Pflanzen und Tiere an.
Durch gezielten Moorschutz muss diese Vielfalt gefördert werden, bevor die letzten Moore in Niedersachsen zerstört sind. Weiträumiges Management ermöglicht vernetzte Biotopverbundsysteme, die wichtig sind für die Wanderbewegungen vieler Arten sowie deren Genaustausch.
Pflanzen
Um im Hochmoor dauerhaft überleben zu können, haben einige Pflanzen spezielle Techniken entwickelt, die Nährstoffarmut dieses Lebensraumes auszugleichen. Außerhalb dieses Habitats sind sie aufgrund ihrer besonderen Anpassung kaum überlebensfähig. Bei der Zerstörung von Hochmoorflächen können sie also nicht auf Alternativstandorte ausweichen. Deshalb sind neben Mooren als Biotoptyp mittlerweile auch die meisten daran angepassten Pflanzenarten stark bedroht.
Tiere
Die offene und schwer zugängliche Weite naturnaher Hochmoore bietet wie auch die ebenso schwer zugänglichen, dicht bewachsenen Niedermoore seltenen Vogelarten Brut- und Rastlebensraum.
Bekanntes Beispiel sind Kraniche, die während der Brutzeit zwar sehr versteckt leben, die sich zur Rastzeit im Herbst jedoch in eindrucksvollen Zahlen sammeln. Akut vom Aussterben bedroht ist der Goldregenpfeifer, von dem nur noch wenige Brutpaare im Emsland heimisch sind.
Die feuchten Standorte haben auch für die Entwicklung hoch angepasster Insekten eine herausragende Bedeutung. Die Hochmoor-Mosaikjungfer beispielsweise legt ihre Eier in schwimmende Torfmoosrasen. Dort entwickeln sich in der sauren Umgebung ganz langsam die Larven.
Wie in jedem Ökosystem sind auch in Mooren die verschiedenen Arten miteinander vernetzt. Wo eine Art ausstirbt, sind auch weitere in ihrer Existenz bedroht.
Moorerhaltung und -renaturierung ist auch auf Bundesebene angestrebt, unter anderem in der »Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt« aus dem Jahr 2007. Darin wurden Moorentwicklungskonzepte ebenso gefordert wie eine Reduzierung der Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft, Nutzungsextensivierungen, Regeneration von Mooren, Entwicklung von Biotopverbundsystemen. Bislang sind diese Ziele längst nicht erreicht, unter anderem aufgrund mangelnder Datengrundlagen. Hier gilt es nun auf Länderebene klare Ziele zu festzusetzen und umzusetzen!